Top drei Zeitgeschenke für Studis - Gemeinsam Aktivitäten mit sozialem Schwerpunkt unternehmen

Das wichtigste Geschenk, das man in unserer Gesellschaft machen kann ist Zeit, nämlich in Form von Ausflügen und gemeinsamen Aktivitäten. Im folgenden Blogbeitrag möchte ich euch meine Top 3 Zeitgeschenke der besonderen Art für eure Liebsten nennen. Von Antonia Augendopler.

Nach der sich jährlich wiederholenden Erkenntnis kommt ein von Hektik und Stress getriebener Weihnachtseinkauf und das darauffolgende Versprechen mir selbst gegenüber, es nächstes Jahr definitiv anders zu machen. Aber dieses Jahr ist es wirklich anders: Statt materiellen Geschenken und umweltverschmutzenden Konsumgütern habe ich einen herausragenden Geschenke-Plan für Heiligabend. Hier drei unterhaltsame Aktivitäten mit sozialem Schwerpunkt. 

#1 Shades-Tour

Symbolbild
Shade Tours - Eine Tour durch Wien durch ehem. Obdachlose. Symbolbild. (c) Bernie Almanzar on Unsplash / Akademikerhilfe.at

Führung durch eine Stadt? Besichtigung von Sehenswürdigkeiten? Das ist bekannt. Eine Tour mit einem ehemaligen Obdachlosen aber nicht! Bei Shades-Tours dürfen Bewohner/innen ihren eigenen Heimatdort nicht durch eine Fremdenführerin neu kennenlernen, sondern durch einen Ex-Obdachlosen.

Ein ehemaliger Obdachloser zeigt Interessierten seinen ehemaligen Schlafplatz, Orte wo er gebettelt hat, wo er eventuell Zeitung verkauft hat und erzählt aus seinem Leben. Vor zwei Jahren durfte ich diese Führung machen und – vielleicht ein bisschen überspitzt formuliert – es hat mein Leben verändert!

Lange Zeit dachte ich, dass die größten Probleme eines obdachlosen Menschen Hunger, Durst und ein fehlender Schlafplatz sind. Dass aber durch permanente Autogase dermatologische Probleme hinzukommen, ist mir lange Zeit nicht bewusst gewesen. Shades-Tours offenbart die Schattenseiten einer Stadt, weitet den Horizont und bietet viel Gesprächsstoff für dich und deinen Beschenkten.

  • Für zwei Stunden € 18,00
  • Mehr Infos: https://shades-tours.com/thema-obdachlosigkeit/

#2 "Dialog im Dunkeln" oder "Dinner in the Dark"

Novia Wu
Wie kommt man als blinde Person im Alltag zurecht? Das erfährt man bei "Dialog im Dunkeln." Symbolbild. (c) novia wu auf Unsplash / Akademikerhilfe.at

Eine weitere soziale Aktion wäre „Dialog im Dunkeln“ auf der Freyung im ersten Bezirk. Eine Ausstellung der besonderen Art! Die Besucher werden in einen Raum geführt, der stockdunkel ist – wirklich dunkel! So dunkel, dass das Leben eines blinden Menschen nachsimuliert werden kann.

Unterschiedliche Alltagssituationen können dadurch live durchlaufen werden und der Besucher kann sich hautnah in die Situation eines Blinden hineinfühlen. Dabei stellt man sich selbst die Frage: Wie kann ein Blinder eigentlich bei der Bar den Cocktail finden? Straßenübergänge überqueren ohne überfahren zu werden? Das verlegte Handyladekabel finden?

Geführt wird die Besucherin in den abgedunkelten Räumlichkeiten von einem Experten – einem Blinden. Ich habe mir nach dieser Erfahrung die Frage gestellt, was ich als plötzlich erblindete Person machen würde? Auf jeden Fall gibt es während der Führung von „Dialog im Dunkeln“ eine Bar (Achtung: Getränkekarte lesen ergibt im Dunkeln wenig Sinn), um sich genüsslich mit seinen Beschenkten zu unterhalten.

  • Preise: 
    € 19,90 Erwachsene
    €17,50 Erwachsene ermäßigt*
    €15,50 Kinder/Jugendliche <19 Jahren
  • Mehr Infos: https://imdunkeln.at/home/dialog-im-dunkeln/

#3 "Hands up" bei der Freyung

Zwei Hände im rot blau Licht. by Nick on Unsplash
Neben „Dialog im Dunkeln“ findet die Ausstellung „HANDS UP“ von der Organisation Equalizent statt. Besucher/innen dürfen in die Kultur und in die Welt eines Gehörlosen eintauchen und ein bisschen Gebärdensprache lernen. Symbolbild. (c) Nick on Unsplash / Akademikerhilfe.at

Ist es möglich zu kommunizieren, ohne dabei zu sprechen? HANDS UP überrascht den Interessierten ganz neu! Nachdem schalldichte Kopfhörer aufgesetzt wurden, führt eine gehörlose Person die Gäste durch mehrere Stationen. Beim „Stille Post“-Spiel, wo eine Botschaft in ein paar Gebärden weitergegeben wird, lachen die meisten.

Doch es geht nicht nur um Spiele, sondern darum, auch wie Gehörlose den Alltag meistern. Wie kann ein gehörloser Mensch eine Klingel hören, die er/sie nicht hören kann? Wie funktioniert in der Früh das Aufwachen ohne Wecker? All diese Fragen werden in der Ausstellung HANDS-UP beantwortet.

Mein persönliches Highlight ist eine Holztribüne gewesen, die Musik in Bewegungen für Gehörlose umwandelt.

  • Preise: 
    Erwachsene € 18,00
    Lehrlinge, Studierende <27 (Berufs- bzw. Postsekundäre & Tertiäre Ausbildung),
    Senioren > 60 und Menschen mit Behinderung € 15,50
    SchülerInnen, Zivil- oder Präsenzdiener € 13,50
  • Mehr Infos: https://www.handsup.wien/

Über die Autorin

Ich heiße Antonia und studiere in Innsbruck Gebärdensprachdolmetschen.