Nie wieder Schule - was tun nach der Matura?

Die Sommerferien sind in der Halbzeit – und viele sind nach jahrelangem Lernen und Stress fertig mit der Schule und haben die Matura in der Tasche. Dieses Gefühl, dass sich der ganze Aufwand endlich gelohnt hat, ist unbeschreiblich. Doch im Endeffekt stellt es viele ehemalige Schüler und Schülerinnen vor die nächste große Frage: Was jetzt?

Studieren – das Lernen geht weiter
Uni, FH oder doch Pädagogische Hochschule? Wer glaubt, mit der Matura sei das Stresslevel gepiekt, hat noch nie einen Studienplan durchforstet. Das Angebot ist riesig: Von Geisteswissenschaften über Technik bis zu Gesundheitsberufen ist alles dabei. Und während sich viele für klassische Unis wie die Uni Wien oder TU entscheiden, reizt andere die praxisnahe Ausbildung an einer FH – oft mit Aufnahmeverfahren. Wer’s gern persönlich hat, schaut sich Privatunis an (Budget-Check nicht vergessen). Für alle, die nach der Schule noch nicht genug vom Lernen haben, aber endlich mehr selbst bestimmen wollen, ist ein Studium ideal. Und ja, man darf auch ein paar Mal wechseln – völlig normal.

Lehre nach der Matura – Praxiserfahrung aufbauen
Was früher als „Plan B“ galt, ist längst zur smarten Option geworden: Eine Lehre nach der Matura. Verkürzte Lehrzeit, echtes Gehalt, oft kombiniert mit Weiterbildung oder einem Kolleg – gerade in Bereichen wie IT, Bankwesen oder Marketing ist das sehr beliebt. Und: Der Einstieg ins Berufsleben fällt oft leichter, weil man direkt in der Praxis steht. Also, falls du keine Lust mehr auf graue Hörsäle hast, aber trotzdem weiterkommen willst – schau dir Lehrstellen für Maturanten an. Die gibt’s häufiger, als man denkt.

Freiwilligendienste – Zeit geben, Erfahrung sammeln
Noch keine Ahnung, was du machen willst? Dann kann ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder Umweltjahr (FUJ) genau das Richtige sein. Du arbeitest in Bereichen wie Pflege, Bildung oder Umweltschutz – und bekommst nicht nur Geld, sondern vor allem einen klareren Blick aufs Leben. Viele nutzen diese Zeit auch, um herauszufinden, ob beispielsweise ein Sozial- oder Lehramtsstudium wirklich zu ihnen passt.

Ausland – raus aus der Bubble
Für viele das absolute Traum-Szenario: Einfach mal raus. Ob als Au-pair in Frankreich, bei Work & Travel in Australien oder beim Freiwilligeneinsatz in Afrika – nach der Matura ist der perfekte Zeitpunkt. Du hast noch keine Verpflichtungen, bist flexibel und kannst enorm viel über dich selbst lernen. Sprachkenntnisse, Unabhängigkeit, neue Kulturen – und vielleicht findest du sogar deine Berufung irgendwo, wo du nie damit gerechnet hättest. Tipps: Früh planen, Förderungen checken, Reisepass suchen.

Berufseinstieg – direkt rein ins (echte) Leben
Wer etwa eine HTL, HAK oder HLW abgeschlossen hat, bringt schon mehr mit als viele glauben. Direkteinstieg in Firmen – von Büro bis Tourismus – ist absolut realistisch. Viele Arbeitgeber freuen sich über motivierte Maturanten, die nicht erst fünf Jahre studieren wollen. Und das Beste: man kann immer noch nebenbei studieren oder sich später weiterbilden.

Kollegs und Akademien – die kompakte Alternative
Zwei Jahre, klare Struktur, Berufsausbildung: Kollegs bieten eine echte Alternative zum Studium. Ob Design, Informatik oder Sozialpädagogik – du bekommst praktisches Wissen und einen Abschluss, mit dem du direkt arbeiten kannst. Und oft ist der Alltag dort strukturierter als an Unis.

Selbstständig – wenn du eh schon Ideen hast
Wenn du schon in der Schule ein Mini-Business gestartet hast oder dir Ideen rechts und links einfallen, warum nicht gleich durchstarten? In Wien gibt’s viele Programme für junge Gründer – etwa bei der WKO oder in Start-up-Hubs. Natürlich ist das riskant, aber wer nie probiert, weiß nicht, ob’s klappt.

Gap Year – einfach mal raus aus dem System
Manchmal ist der beste Plan: kein Plan. Zeit nehmen, arbeiten, reisen, nachdenken. Praktika, Nebenjobs oder einfach durchatmen – ein Jahr Pause kann helfen, den eigenen Weg zu finden. Wichtig ist nur, dass es kein ewiges „Aufschieben“ wird, sondern bewusste Entscheidung. Und falls du denkst, alle anderen wissen schon, was sie wollen: Tun sie nicht. Echt nicht.

Egal, wofür du dich entscheidest: Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Es gibt deinen Weg. Und auch wenn der nicht von Anfang an klar ist – das ist okay. Hauptsache, du gehst überhaupt los.

Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderen eine neue Idee geben und danke euch fürs Lesen. Bis zum nächsten Mal,
Isabella